Geschichte

Die Zeitung „Die neue freie Presse“ berichtet über die Gründungsversammlung des Wiener Apotheker Clubs am 11. April 1885.

Gründungsmitglieder waren Apotheker Dr. Endlicher (als Obmann) , Dr. Spirmann als Vizeobmann sowie R. Seidel als Schriftführer.

Im Oktober desselben Jahres fand dann eine Plenarsitzung statt, bei der die obigen Funktionäre in ihren Funktionen bestätigt wurden.

Unterscheiden muß man allerdings zwischen dem Wiener Apothekerclub und dem Wiener Pharmazeuten Club, welcher im Jahre 1871 vom Apotheker Dr. Grüner gegründet wurde.

Dieser Club änderte in der Folge seinen Namen auf „Pharmazeuten Verein“, später in „Deutsch akademischer Club). Zielsetzung dieser Vereinigung war ein Zusammenschluß von wissenschaftlichen Interessierten und Mitgliedern der Universität , man kann ihn auch als Vorläufer des AFÖP bezeichnen.

Der Wiener Apothekerclub war hingegen mehr standespolitisch tätig, man findet z.B. Schriftstücke, die sich mit der Auseinandersetzung zwischen Apothekern und „Assistenten“ befassen, es ging auch schon damals natürlich um die Entlohnung einerseits und Rechte und Pflichten anderseits.

So findet sich ein Dokument aus dem Jahr 1906, aus dem hervorgeht, daß ein Streik der Apothekerschaft abgewendet werden konnte. An diesem gemeinsamen Beschluß waren beteiligt das Wiener Apotheker Hauptgremium (Präsidialmitglieder Grüner, Zeidler, Mayer) sowie der allgemein pharmazeutische Apothekerverein , die österreichisch pharmazeutische Gewerkschaft und der Wiener Apothekerclub, mit dem Obmann Endlicher, allerdings als Vize Dr. Seipel und als Schriftführer Dr. Neumann)

Aber es wurden auch internationale Kontakte geknüpft, so findet sich z.B. eine Eintragung aus dem Jahre 1914, wo eine Apothekerdelegation aus Amerika empfangen und durch Wien geführt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist Dr. Endlicher nach wie vor Obmann, Apotheker Dr. Seipel und Dr. Neumann sind wiederum Vizeobmann bzw Schriftführer.

In den Wirrnissen des ersten Weltkriegs verliert sich die Spur , erst 1930 taucht ein Dokument auf, aus dem der Name Dr. Kaschlik als Obmann hervorgeht.

Nach dem 2. Weltkrieg ( im 3. Reich war der Club zumindest offiziell nicht existent) wurde Dr. Norbert Scholda Clubpräsident , ihm folgte Mag. Theodor Kaltschmid, zu dieser wurden auch Kontakte zum Tiroler Apothekerclub hergestellt , zB als gemeinsame Schiausflüge. Auch standespolitisch übernahm der Club oft die Funktion als Meinungsplattform für Weichenstellungen in der Besetzung der Funktionen in Kammer und Verband.

1969 wurde Frau Mag. Dorothea Fischill Obfrau, sie hatte diese Funktion bis 1981. In dieser Zeit wurden im Club auch bereits häufig Meinungsträger und Politiker, aber auch Funktionäre aus den Sozialversicherungen und der Ärztekammer als Gastredner eingeladen. Diese Linie wurde unter dem nächsten Präsidenten, Mag. Christoph Siersch (ab 1981) beibehalten und intensiviert. Seine Vizepräsidentin wurde Frau Mag. Laura Lebada. Frau Mag. Angelika Michalek folgte 2001 , Vizepräsidentin war Mag. Gertrude Mechtler.

In dieser Zeit gab es nicht nur spannende Vorträg , (allen Anwesenden unvergesslich ist des Referat von Prof. Graninger zu Thema Antibiotoka) es wurden auch immer wieder Ausflüge und gesellschaftliche Ereignisse veranstaltet, wie etwa die Nachtführung im Tiergarten Schönbrunn.

Von 2010 bis 2016 war Obmann Mag. Viktor Hafner, Vizepräsident wurde Mag. Thomas Müller Uri. Die Themen widmeten sich auch hier weder den Zukunftsperspektiven der österreichischen Apotheke, so fand im Club die erste Informationsveranstaltung zum damals vollkommen neuen Thema „Elga“ statt.

Im Dezember 2016 übernahm Mag. Heinz Kadlez Obmann, Mag Hafner wurde Vizeobmann.

Die Recherchen zur Clubgeschichte wurden unter Mithilfe der Mitarbeiter in der Apothekerzeitung, in der Apothekerkammer (Mag Biba, Mag. Fichtinger) und aufgrund von Nachfragen bei vielen Kollegen und Kolleginnen zusammengetragen.

Sollte noch jemand noch weitere Informationen haben, bitten wir um Mitteilung, um die Clubgeschichte weiter komplettieren zu können.

Vielen Dank!